Geschichte des ACCESS@KIT

Im März 2022 wurde das ehemalige Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) in ACCESS@KIT - Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien umbenannt. Der neue Name verdeutlicht, mit welchen Themen sich das Zentrum in Service, Forschung und Lehre bereits seit vielen Jahren beschäftigt: inklusiv studieren soll ermöglicht und Unterstützungssysteme für Menschen mit Sehbeeinträchtigung entwickelt werden. 

Das ACCESS@KIT beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Thema Barrierefreiheit. Alles begann 1987 an der Universität Karlsruhe (TH), dem heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT), mit dem Modellversuch "Informatik für Blinde - Studium für Sehgeschädigte in Informatik und Wirtschaftingenieurswesen", den das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Baden-Württembergische Ministerium für Wissenschaft und Forschung vom Herbst 1987 bis Frühjahr 1993 jeweils zu fünfzig Prozent förderten.

Das Ziel des Modellvorhabens war, neue Studienmöglichkeiten und Berufsfelder für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung zu eröffnen, die ihnen bis dahin nicht zugänglich waren - vor allem im natur-, ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Moderne Informations- und Kommunikationstechniken spielten damals wie heute eine wichtige Rolle. Der Modellversuch erwies sich als überaus erfolgreich und wurde 1993 als Studienzentrum für Sehgeschädigte in der Fakultät für Informatik verankert. Bis 2011 wurde das SZS von dem Geschäftsführer, Joachim Klaus und dem wissenschaftlichen Leiter, Professor Roland Vollmar, geführt.

Seit 2011 leitet Professor Dr.-Ing. Rainer Stiefelhagen das Studienzentrum für Sehgeschädigte - und damit auch die deutschlandweit einzigartige Professur für Informatiksysteme für sehgeschädigte Studierende. Zusammen mit der Forschungsgruppe Computer Vision and Human-Computer Interaction (cv:hci) und dem ACCESS@KIT werden innovative assistive Technologien entwickelt, wie zum Beispiel KI-basierte Verfahren zur semi-automatischen Aufbereitung von Lehrmaterialien oder mobilitätsunterstützende Systeme.

Durch die unterstützende Arbeit des ACCESS@KIT können Studierende mit Blindheit und Sehbehinderung selbstbestimmt und inklusiv am KIT studieren.

2016 wurde durch die finanzielle Unterstützung der Quandt-Stiftung das Accessibility Labor eröffnet. Im Rahmen des Labs werden neue Ansätze für assistive Technologien und barrierefreie Informationszugänge sowie barrierefreie Arbeits- und Laborumgebungen entwickelt und getestet. Im Drucklabor werden außerdem zusammen mit den Studierenden und Lehrkräften des KIT taktile und dreidimensionale Lehrmaterialien entwickelt.

Seit 2020 ist das ACCESS@KIT auch Teil des KIT-Reallabors „Digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien“, welches im Rahmen des Zukunftskonzeptes des KIT gefördert wird.